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1 Einleitung

1.1 Thema

In dieser Arbeit sollen die Einsatzmöglichkeiten und der Nutzen des Web 2.0 für die Verwendung in wissenschaftlichen Projekten evaluiert werden. Die daraus resultierenden Anwendungen sind in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG1)) und der Cuneiform Digital Library Initiative (CDLI2)) entstanden. Im Vorfeld wurde untersucht, welche Technologien und Verhaltensweisen sich unter dem „Buzzword Web 2.0“ vereinen lassen. Des Weiteren wurde die Gestaltung eines Webservices erarbeitet, um Wissenschaftler bei der Arbeit zu unterstützen und Daten verfügbar zu machen. Inbegriffen sind dabei die effektivere Bearbeitung von Projekten, sowie die Kommunikation und der Austausch von Wissenschaftlern untereinander. Die in diesem Webservice enthaltene GIS-Anwendung wird als Testimplementierung vorgestellt. Dabei sollen Ausgrabungspunkte und Ruinen im alten Irak visualisiert und bearbeitet werden.

1.2 Motivation

Es gibt seit Jahrhunderten wissenschaftliche Forschungen und Ausgrabungen. Dabei haben sich Archäologen stets darum bemüht, ihre Funde und Ausgrabungen zu kartographisieren und in Form von Büchern, Publikationen oder Ausstellungen sowohl Wissenschaftlern als auch interessierten Laien zugänglich zu machen. Leider sind diese Arbeiten nur auf das den Autoren oder Veranstaltern zugängliche Material begrenzt. In den meisten Fällen sind die Verbindungen von Funden und Ausarbeitungen aber durch politische oder geografische Grenzen beschränkt. Dies lässt sich am Beispiel des heutigen Irak veranschaulichen: Es ist zurzeit nicht möglich, die Ausgrabungen des Zweistromlandes zu besichtigen bzw. an diesen zu arbeiten. Auf Basis dieser Schwierigkeiten stellt das Internet als Plattform eine der besten Möglichkeiten der Visualisierung von Ausgrabungspunkten und der wissenschaftlichen Bearbeitung dar. Neue Techniken und Verhaltensweisen, die das Internet zurzeit unter dem Synonym Web 2.0 vereint, bieten effektivere Möglichkeiten, Grenzen zu überwinden. Darüber hinaus wird eine neue Art der Publikation geschaffen, die nicht auf einen einzelnen Verfasser begrenzt ist. Dies führt wiederum dazu, dass sich der Peer-Review-Prozess nicht über Monate oder Jahre hinzieht, da Informationen schneller mit anderen im Netz befindlichen verglichen und gegebenenfalls erweitert oder verbessert werden können. Als Schlagworte sind in diesem Zusammenhang Google Earth/Maps/GIS, Blog/Wiki-Technologien und Foto/Videohoster zu nennen. Unter dem Gesichtspunkt des Desktop-Replacement kann man diese Punkte zusammenfassen und als angepasste Arbeitsumgebung für Wissenschaftler realisieren. In einer solchen Anwendung sind alle benötigten Services per Mashup implementiert, was die Administration wesentlich vereinfacht. Somit würde eine Plattform geschaffen, die einfach strukturiert sowie leicht anpass- und erweiterbar ist. Außerdem ist diese Form der Implementierung weitaus billiger und entwickelt sich durch die verteilten Ressourcen schneller und effektiver weiter. Sie ist klein, wendig, kann auf Änderungen schneller reagieren und sich an neue Anforderungen anpassen. Eine Kombination von all diesen Tool’s könnte eine Antwort auf die Aufforderung „gebt uns Tool’s“ [20] des Direktors des Max-Planck-Institutes für Wissenschaftsgeschichte, Jürgen Renn, sein.

1.3 Gliederung der Arbeit

Diese Arbeit gliedert sich in vier Teilgebiete. Im ersten Abschnitt wird kurz auf die Vorgeschichte des Web 2.0 eingegangen und eine ausführliche Definition entwickelt. Diese bezieht sich auf die Ausführungen von Tim O’Reilly und John Battle aus der ersten Web 2.0 Konferenz im Jahre 2004. Es werden alle Veränderungen und Entwicklungen erläutert, die sich damit vereinen lassen. Dabei wird die Veränderung im Userverhalten, wie auch die neue Sicht auf Webanwendungen und ihr Stellenwert in der Gesellschaft erläutert. Inbegriffen ist auch eine Gegenüberstellung von Technologien und ihren Entwicklungszeiträumen. Mit diesen kann dargestellt werden, wie neu diese Entwicklungen wirklich sind. Des Weiteren wird die Verwendung bzw. Vermarktung von Userdaten, die Änderung im Produktionsverhalten von Anwendungen und die darin inbegriffene Transformation vom Desktop zum Webtop aufgezeigt.

Im nächsten Abschnitt werden die zuvor dargestellten Technologien und Verhaltensweisen definiert und anhand von Beispielen erläutert. Dabei kommen nur die populärsten Punkte zum tragen, da eine vollständige Auflistung aus Gründen der schnellen Entwicklung der Internets und des begrenzten Umfanges der Arbeit nicht möglich ist. In einem weiteren Schritt wird ein Webservice entwickelt, der bei der effektiven Bearbeitung von wissenschaftlichen Projekten helfen soll. Dazu wurde im Vorfeld die Arbeit des Wissenschaftlers untersucht, um festzustellen wie ihn Technologien und Verhaltensweisen des Web 2.0 unterstützen können. Es werden dabei unterschiedliche Szenarien mit ihren einbegriffenen Formaten und Möglichkeiten dargestellt. Dazu gehören Kommunikationsmittel, wie Blog, Wiki oder VoIP ebenso wie Editoren, GIS- und Comunity-Funktionen. In diesem Zusammenhang wird auch die Aufnahme, Speicherung und Langzeitarchivierung in einem gemeinsamen Repositorium betrachtet. Aus der zuvor erläuterten Entwicklung wird die GIS- Komponente als Einzelanwendung herausgenommen und testweise implementiert. Dabei sollen Ausgrabungsstätten und Punkte in einen Webmapping Service aufgenommen, dargestellt und gespeichert werden. Zu diesem Zweck wurden im Vorfeld einige Webserverices untersucht, die Satellitenkarten für die Weiterverarbeitung anbieten. Auf Basis dieser Ergebnisse sollen Daten und Pläne auf Satellitenkarten des Irak übertragen und visualisiert werden. In diesem Zusammenhang wird auf eine derartige Speicherung und Verteilung der Daten eingegangen, dass diese auch für getrennt arbeitende Projektgruppen nutzbar sind. Die zu implementierenden Daten werden aus der CDLI-Datenbank entnommen, wobei ebenfalls betrachtet werden soll, wie diese Daten in einer späteren Anwendung verknüpft werden können. Abschließend werden in einer kurzen Zusammenfassung einige Aussichten und Erweiterungen vorgestellt. Diese können als direkte Weiterentwicklung der Testanwendungen angesehen werden und können somit ohne Probleme nach erfolgreicher Implementierung integriert werden.

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